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Eindrücke und Imprssionen zur Flutkatastrophe 2002 in Pirna
Als ich am Montag, den 12. August früh zeitig in die Schule musste war mir so ein Ausmaß nicht klar. Mein Schulweg ist nicht der längste, aber ich fahre gewöhnlich immer mit dem Fahrrad, aber an diesem Morgen war das nicht möglich. Also nahm ich mir meinen Schirm und ging los. Es regnete aus strömen! Als ich 25 Minuten später in der Schule ankam war ich nicht der einzige, der total durchweichte Bücher hatte, dieses Schicksal teilten mit mir noch 5 der 21 Klassenkameraden. Wir machten wie...

... gewohnt unseren Unterricht. In den Pausen war es nicht möglich mal an die frische Luft zu gehen, denn es regnete immer noch ununterbrochen! Nach dem Unterricht, der 12.15 Uhr endete ging ich nach Hause. Ich wußte nicht was ich machen sollte, ich langweilte mich. 18 Uhr wollte ich dann ins Sport und Freizeitzentrum gehen, weil wir (Jugend-Rotes-Kreuz) eine Stunde Kegeln wollten. Ich ging los und als ich am SFZ war sah ich die Gottleuba, den "kleinen, ruhigen" Bach der davor lang fließt toben wie einen reißenden Fluß! Ich ging ins SFZ, doch dort war niemand! Nun wusste ich nicht was ich machen sollte, also versuchte ich unseren Übungsleiter vom JRK anzurufen, doch eine Handyverbindung war derzeit wegen Überlastung nicht möglich. Ich ging daraufhin zu meinem Freund auf die Schmiedestraße. Als ich dort ankam war alles klar. "Anpacken wo man konnte!!!!" Ich trug mit meinem Freund (Stefan) Ziegelsteine vom Dachboden an die Haustür, um eine Art "Schutzwall" vor dem Wasser zu bauen. Etwa eine viertel Stunde später war die Polizei schon da und wir mussten das Haus verlassen, weil das Wasser nurnoch 2 Meter entfernt war. Es wurde das nötigste eingepackt und dann sind wir erstmal zu mir nach Hause, auf die Hohe Straße gegangen. Mittlerweile regnete es nicht mehr so stark, aber es hatte seit einem Tag nicht mehr aufgehört. Bei mir zu Hause waren dann auch schon meine Eltern. Sie meinten wir sollten irgendwo HELFEN. Also sind wir ca. 20 Uhr wieder in die Stadt, bewaffnet mit Schaufel. Wir sind auf den Markt gegangen, weil uns gesagt wu rde das dort unsere Hilfe dringend benötigt wird. Wir gingen die Gerichtsstraße entlang durch den "Ramazotti-Tunnel", querten die Schmiedestraße und sahen, dass das Haus meines Freundes schon 30 cm unter Wasser stand. Auf dem Markt halfen wir dann Sandsäcke füllen. Und später...23 UHr haben wir uns mit auf die Autos gesetzt, die die Sandsäcke ausfuhren. Eine kurze Erhohlung, bis wir dann auf der Siegfried-Rädel Straße ankamen und die Sandsäcke vom Auto abgeladen und gestapellt haben. Wir machten das noch bis in den nächste Tag hinein. 11 Uhr am Diestag, den 13. August war der Schutzwall fertig. Er verlief von der Siegfried-Rädel Straße bis hoch zur Königsteiner Straße und noch bis hinter den Extra-Markt. Das sind etwa 300 Meter. 300 Meter langer, 1 Meter hoher und 1 Meter breiter Schutzwall. Insgesammt 20000 Sandsäcke! Es war eine Heldentat was da in der Nacht von allen Helfern geleistet wurde. Der Zusammenhalt untereinander war echt gigantisch, man konnte sich mit Leuten verstehen, die sonst aggressive auf einen zurennen und dir den Kopf einschlagen wollen. Das fand ich sehr erstaunlich. Doch am Ende war der Damm für den Ar...! Denn als dann die Gottleube über das Ufer trat war alles hin! Die Elbe stieg auch nochmal, bis auf 12 Meter an. Alles war zwecklos. Stefan und ich wir gingen zu mir und schliefen erstmal. Wir wachten gegen 16 Uhr wieder auf und fragten uns:"Wo kann man noch Helfen?" Dann kam meine Mutter ins Zimmer und sagte:" Auf dem sonnenstein soll ein Zeltlager für 10000 Flutopfer gebaut werden! Geht doch mal hin, vielleicht brauchen sie euch dort." Also gingen wir los. Auf dem Sonnenstein war in der "neuen" Turnhalle eine Notunterbringung für die Flutopfer eingerichtet worden! Die ganze Halle war voll mit Leuten. Davor waren Verpflegungszelte aufgebaut. Wir gingen in die Halle, hoch zum Tribühneneingang. Dort wurden die Sachspennden geordnet. Da machten wir erstmal mit. Später versorgten wir die Rettungskräfte aus bayern, die zahlreich angerückt waren (Etwa 600) Alle hatten NICHTS zu tun!!! Sie saßen vor ihren Rettungswagen oder in ihren mitgebrachten Zelten und LANGWEILTEN sich!Also unterhielten wir uns mit ihnen....und so nahm der Tag sein Ende. Wir gingen dann noch bis zum 19. August auf den Sonnenstein um den betroffenen Leuten moralischen und seelischen Beistand zu leisten. Später halfen wir an der Fortschritthalle, im Kino, auf dem Markt und in den umliegenden Häusern... Ich erlebte unvergessliche Momente und ein starkes Gefühl des zusammenhaltens der Pirnaischen Bevölkerung. Vertreibt das Natürliche, es kommt sofort zurück. Philippe Néricault Destouches (1680 - 1754), französischer Dramatiker


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