Hier könnt ihr euere eigenen Erfahrungen zum Hochwasser mitteilen und Meinungen zu anderen Beiträgen schreiben. Der Verlust des Zeitgefühls in diesen Tagen, macht ein Tagebuch notwendig.
Flutkatastrophe 2002
Heute ist Sonntag der 11. August 2002 : Ich habe meinen freien Tag und gehe nach dem Mittagessen mit meiner Frau durch Pirna spazieren. An der Eisdiele "Alfredo" setzen wir uns an einen Tisch, bestellen zwei Eisbecher und genießen den sonnigen Nachmittag auf der Dohnaischen Straße. Auf dem Nachhauseweg ziehen dunkle Wolken auf. Um 18.00 Uhr fängt es an zu regnen. Es regnet die ganze Nacht hindurch.
Montag, 12.August 2002: Es regnet bis 10.00 Uhr, ich hätte zwar einiges in der Stadt [mehr]
Donnerstag 2: 22.8.
Ich gehe nicht in die Stadt. Die Russen helfen in Wehlen und Krippen beim Aufräumen. Das ist unglaublich und beeindruckend. Wo sind die Franzosen, Belgier .... Solche Hilfe erwartet man gar nicht. Mit dem Strom kommt auch langsam das Kabelfernsehen mit seinen 30 Kanälen wieder. Debatten, Streit, Wahlkampf. Die aktuelle Phönixrunde zum Thema Wiederaufbau hat bewußt keine Politiker eingeladen, um innerhalb der Sendung auch wirklich Fragen zu beantworten. Stoiber hält am Ausbau der Donau fest - Bodewig an dem der Elbe. Ich befürchte, dass keiner was lernen will, kann oder darf. Wir werden von der Industrie regiert und mit dem Fernsehen haben sie uns wieder im Griff. Warum wird in Deutschland eigentlich der Rüstungsetat nicht angezapft (wie in Österreich und Tschechien)? Es wäre vernünftig, macht sich aber nicht gut so kurz vor der Wahl. Armes Deutschland! Gegen 20 Uhr naht eine schwarze Wand. Blitze und eine böse Vorahnung. Aber Pirna bleibt vom Regen verschont.
Mitwoch 2: 21. August
Meine Tochter ging heute den ersten Tag in die Schule. Am Nachmittag Musikschule. Abends gegenüber im Hanno finden Tanzstunden statt. Gutbesucht. Normalität - so scheint es. Ich habe heute Fotos für das ART-Magazin in Hamburg gemacht. Ich war in der Klosterkirche und im Stadtmuseum. Grausam! Öl und brauner Schlamm. Viele Kulturschätze, die endlich frisch restauriert oder gereinigt waren sind wieder hin - teils unwiederbringlich. Aber das ist noch nicht alles: Die Stimmung in der Stadt ist sehr zwiespältig - zumachen, abhauen, aufgeben oder nochmal anfangen? Kann es sein, das ich mir nicht vorstellen kann, wie diese Stadt wiederbelebt wird. In welche Kneipe soll man gehen? Wann gibt es wieder ein Kino, eine Ausstellung oder ein Café in das man sich setzen kann? Sollte man nicht in Kürze und solange es warm ist Tische und Stühle auf die Gehwege stellen und wie in Spanien die lauen Nächte gemeinsam verbringen. Jeder bringt etwas ein?
Dienstag 2 Die Stadt sieht katastrophal aus - Die Sonne scheint. Es stinkt. Die S-Bahn fährt bis Pirna. Morgen beginnt für die Meisten wieder die Schule.
Montag 2 Das Ausmaß der Katastrophe wird sichtbar. Pirna hat praktisch keine Geschäfte mehr. Das Polizeiorchester spielt Blasmusik für die Evakuierten am Sonnenstein. Die ersten fahren zur Arbeit. Pausenlos Sirenen - Man transportiert auch Klopapaier mit Blaulicht. Die S-Bahn fährt bis Heidenau.
Tagebuch
Herr Kreisler
Hochwasser-Tagebuch
Die Stadt sieht katastrophal aus - Die Sonne scheint. Es stinkt. Die S-Bahn fährt bis Pirna. Morgen beginnt für die Meisten wieder die Schule.
Das Ausmaß der Katastrophe wird sichtbar. Pirna hat praktisch keine Geschäfte mehr. Das Polizeiorchester spielt Blasmusik für die Evakuierten am Sonnenstein. Die ersten fahren zur Arbeit. Pausenlos Sirenen - Man transportiert auch Klopapaier mit Blaulicht. Die S-Bahn fährt bis Heidenau.
